Paris, Anfang der 1990er. Seit fast zehn Jahren wütet Aids in Frankreich, doch für weite Teile der Gesellschaft, die Regierung und die Pharmaindustrie ist es kein Thema. Die Aktivist*innen von „Act Up“ wollen auf die Missstände mit Farbbeutel gegen Forschungseinrichtungen und dem Kapern von Klassenräumen darauf aufmerksam machen. Dabei streiten sie selbst darüber, wie weit sie gehen dürfen. Als der 26-jährige Nathan dazustößt, verliebt er sich in Sean, den Radikalsten der Gruppe. Zusammen kämpfen sie an vorderster Front, selbst dann noch, als bei Sean die Krankheit schon längst ausgebrochen ist.
Der Film rekonstruiert detailgenau die lebhaften Diskussionen und Aktionen der Aktivistengruppe und baut dabei eine ungeahnte Spannung auf. Wir fiebern mit den Protagonisten, vor allem mit dem radikalen Sean, dem intelligenten Anführer Thibault, der ehrgeizigen Sophie und mit Nathan, der neu bei ACT UP einsteigt. Gemeinsam kapern sie Klassenzimmer für Aufklärungskampagnen und werfen mit Kunstblut gefüllte Wasserbomben gegen die Wände von Forschungseinrichtungen. Zwischen dem bereits an AIDS erkrankten Sean und Nathan entwickelt sich bald eine Liebesbeziehung, die uns die persönlichen Dimensionen der AIDS-Krise herzzerreißend nahe bringt.
In Kooperation mit Checkpoint Freiburg (AIDS-Hilfe) und dem Kommunalen Kino Freiburg.