Begrüßung zur 38ten Schwulen Filmwoche Freiburg

Liebe Freund*innen des schwulen und queeren Films,

wir sind wieder da!

Nach zwei Jahren Pause findet endlich wieder eine Schwule Filmwoche im üblichen Rahmen und zu unserem gewohnten Termin im Mai statt. Wir haben Euch vermisst und freuen uns riesig darauf, wieder mit Euch zusammen im Kandelhof eine Woche lang schwule und queere Filme zu schauen, mit Gästen zu diskutieren und ganz viel Popcorn zu essen.

Trotz Pandemie waren wir in dieser Zeit nicht untätig. Im letzten Jahr konnten wir unter Corona-Bedingungen mit zwei kleineren Festivalformaten experimentieren, um Euch den einen oder anderen Film doch noch zeigen zu können.

Ein weiterer Lichtblick 2021 war die ActOut-Initiative, die die deutsche Filmlandschaft aufgerüttelt hat. 185 Schauspielerinnen sorgten mit ihrem Coming Out und ihrem Manifest für mehr Akzeptanz und Sichtbarkeit für Aufsehen. Wir können diese Forderungen nur unterstützen und freuen uns mit den Unterzeichnenden auf die vielen queeren Geschichten, die hoffentlich auch im deutschen Film in den nächsten Jahren erzählt werden. Aber wie ihr es von uns gewohnt seid, beschränkt sich die Filmwoche natürlich nicht nur auf die deutsche oder westeuropäische Perspektive, sondern zeigt wieder Filme aus der ganzen Welt. In diesem Jahr u.a. aus Kanada, aus Argentinien und Brasilien, aus China und Vietnam, und auch aus Russland.

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat uns alle schockiert und zugleich neue Aufmerksamkeit für die politische und gesellschaftliche Situation in Russland erregt. Die Brutalität und Menschenfeindlichkeit von Putins Regime zeigt sich allerdings schon seit Jahren – nicht zuletzt auch in der Unterdrückung und Verfolgung von LGBTIQ in Russland. Von dem für queere Menschen wohl gefährlichsten Teil der Russischen Föderation berichtet in erschreckender Deutlichkeit die Dokumentation Welcome to Chechnya, die wir in Kooperation mit Queer Amnesty zeigen. Der Spielfilm Siberia and Him erzählt in großartigen Bildern die Geschichte einer schwulen Liebe in einem kleinen Ort in Sibirien und zeichnet damit zugleich ein Bild von der alltäglichen Homofeindlichkeit der russischen Gesellschaft.

Auch der gewaltsame Tod George Floyds durch Polizisten hat international für Empörung und Wut gesorgt und die Diskussion über die Alltäglichkeit von Rassismus neu angefacht. In The Obituary of Tunde Johnson wird dies auf sehr spannende Weise thematisiert und wir freuen uns sehr, Euch diesen starken Film zeigen zu können.

Des Weiteren bringen wir Euch von der diesjährigen Berlinale den gefühlvollen Sublime, wir konnten den diesjährigen Max-Ophüls-Preis Gewinner MoneyBoys sichern und Horror-Fans kommen mit Spiral auf ihre Kosten. Und fast alle Filme zeigen wir mit deutschen Untertiteln, von denen wir einige dieses Jahr speziell für Euch haben produzieren lassen.

Genauso international und divers geht es natürlich auch wieder bei unserem beliebten Kurzfilmprogramm und bei den diversen Vorfilmen zu.

Ebenfalls freuen wir uns, dass wir unsere Rahmenprogramme wieder aufleben lassen können: So beginnen wir bereits am Vorabend der Filmwoche in unserer diesjährigen Filmwochenbar Au Contraire in der Gerberau mit einer Vernissage der Bilder von Ralph Surber, der auch Teil unseres Orga-Teams ist.

Und wir möchten auf unsere Abschlussparty am 25.05. hinweisen, die wir wieder zusammen mit den Lesbenfilmtagen veranstalten und die in der Wodan-Halle stattfinden wird. Und es gibt keine Ausreden dort nicht zu erscheinen, denn der darauffolgende Tag ist ein Feiertag!

Nun wünschen wir Euch viel Spaß beim Durchstöbern unserer Filmauswahl und freuen uns Euch im Kandelhofkino begrüßen zu dürfen.

Euer Team der Schwulen Filmwoche Freiburg