Was tut man, wenn einen die Wahlfamilie verlässt und das bisherige Leben auf den Kopf gestellt wird? Diese Frage muss sich der eigensinnige Tagträumer und Lebenskünstler Judy stellen. Denn Chrissy, sein bester Freund und kreative Säule des gemeinsamen Travestie-Duos, beichtet ihm überraschend, zu seinem Partner von New York nach Philadelphia zu ziehen, um ein Leben in geordneteren Bahnen zu führen. Desillusioniert muss Judy sich als Dragqueen neu erfinden und auch sich selbst neu entdecken. Ältere und jüngere Bekanntschaften lassen ihn frische Perspektiven erschließen und dabei nicht vergessen, wie schön die Zeit mit Chrissy war.
Diese Erinnerungen kommen bei Judy wieder hoch, als die beiden sich zwischendurch mit Chrissys Partner wiedersehen. Wird Judy es schaffen, aus „Judy Blu’em“ eine neue Rolle zu kreieren, die vielleicht erfolgreicher und besser sein wird als zuvor?
Todd Flaherty beeindruckt mit seinem melancholisch-humoristischen und sehr kurzweiligen Spielfilmdebüt, in dem er Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller zugleich ist. Dabei kommt der Film in elegantem, fotografischem Schwarz-Weiß-Look daher und erzählt auf authentische und leichte Art und Weise die Geschichte eines Travestiekünstlers, der versucht, nicht in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen.