Um es vorwegzunehmen: Das neue Werk von Kult-Regisseur Bruce LaBruce ist harter Tobak. Aber genau das erwartet man auch von dem Schöpfer von Filmen wie THE RASPBERRY REICH, NO SKIN OFF MY ASS oder HUSTLER WHITE. Tabubruch ist hier Programm, und das macht THE VISITOR auch so interessant. Bei der diesjährigen Berlinale sorgte der Film für volle Säle und ein geteiltes Echo. Aber eines gilt auf jeden Fall: Unberührt hinterlässt er sein Publikum ganz bestimmt nicht. Urteilt selbst!
Worum geht es? Wir sind in London. In einem Koffer wird ein nackter Geflüchteter (verkörpert von dem Pornostar Bishop Black) an das Ufer der Themse gespült. Und wie einst Mary Poppins im Kindermärchen, sucht er nun das Haus einer wohlsituierten Familie heim und wird als Angestellter aufgenommen. Allerdings bietet er ganz ungewöhnliche Dienste an und verführt schließlich alle Mitglieder der Familie – Vater, Mutter, Sohn, Tochter – die Magd… Jede*r von ihnen erlebt eine radikale sexuelle und spirituelle Verwandlung.
Bruce LaBruces neuer Film ist provokant, kunstvoll, pornografisch, blasphemisch, explizit, kinky, eklig, schrill und faszinierend zugleich. Dabei ist THE VISITOR eine vage Neuinterpretation von Pier Paolo Pasolinis TEOREMA (1968).
Eines ist sicher: Bei diesem Film sind die Triggerwarnungen Programm! 😉
